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- Pflegenotstand
Ein bisschen Transparenz, mehr nicht
Rainer Balcerowiak meint, dass der neue »Pflege-TÜV« die Probleme nicht löst
Der alte »Pflege-TÜV« zur Bewertung von Pflegeheimen war ein Stück aus Absurdistan. Während man seit Jahren fast täglich von unzumutbaren Zuständen in vielen Einrichtungen erfährt, attestierten sich die Heime in der Regel Bestnoten, und das mit quasi offiziellem Segen.
Die Neuausrichtung auf die Bewertung der tatsächlichen Pflegequalität und die höhere Gewichtung der externen Prüfung ist zweifellos ein Fortschritt, bringt aber bestenfalls ein wenig mehr Transparenz. Denn die Ursachen des Pflegenotstands werden nicht angetastet: Stationäre Pflege ist in Deutschland in erster Linie ein äußerst lukrativer Markt für Immobilienunternehmen und private Heimbetreiber. Deren Renditeerwartungen stehen in krassem Widerspruch zum Ideal einer qualitativ hochwertigen Pflege mit ausreichend qualifizierten und angemessen bezahlten Pflegekräften, wie es in Dänemark und den Niederlanden Standard ist. Dazu kommt eine gesetzliche Pflegeversicherung, die nur einen Teil der tatsächlichen Kosten abdeckt und immer mehr Pflegebedürftige zu Bittstellern beim Sozialamt macht.
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Wenn sich die Gesundheitspolitiker der Regierungskoalition für ihren neuen »Pflege-TÜV« gegenseitig auf die Schultern klopfen, darf man nicht vergessen: Bei den wirklich großen Baustellen in der Pflege ist noch nicht einmal der erste Spatenstich in Sicht.
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