Autofahr’n für den Strompreis

Jörg Staude über die gestiegene EEG-Ökostromumlage

  • Jörg Staude
  • Lesedauer: 1 Min.

Dass man sich Gedanken macht, wie Strom preiswerter werden könnte - dagegen ist nichts einzuwenden, nicht nur der Haushalte wegen. Hohe Preise verhindern auch, dass Ökostrom im Verkehr oder bei der Wärme CO2-Emissionen einsparen können.

Es gäbe durchaus Wege, wie man dem Strompreis zu Leibe rücken könnte. So könnte man einfach die Stromsteuer senken. Man könnte auch die ökologisch total kontraproduktiven Subventionen für Diesel und Dienstautos abschmelzen und mit dem eingesparten Geld die EEG-Umlage oder - wie gesagt - die Stromsteuer senken. An die fossilen Steuergeschenke aber geht die Koalition im Klimapaket überhaupt nicht heran. Stattdessen soll ab 2021 Geld aus der CO2-Bepreisung dazu dienen, die EEG-Umlage um 0,25 Cent zu senken, mit der Ökostrom gefördert wird. Union und SPD stellen damit einen Zusammenhang zwischen klimapolitisch höheren Preisen für Kraftstoffe und dem angeblich so teurem Strom her. Was man also an der Tankstelle mehr ausgibt, soll man dann über den Strompreis - wenigstens teilweise - zurückbekommen. Was für eine krude Idee, die Leute angeblich zu entlasten. Auch kann jeder SUV-Junkie dann behaupten, er müsse viel fahren, damit der Strompreis sinken kann. Autofahr’n für den Strompreis. So sieht der Klimaschutz der Groko aus.

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