Nur zu einem Fünftel schuldig?

René Heilig zum deutsch-französischen Rüstungsexportabkommen

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Beide Seiten hätten »ihre Verhandlungen zu einem rechtlich bindenden Abkommen abgeschlossen, dessen letzte Schritte so bald wie möglich umgesetzt werden«, liest man im deutsch-französischen Kommuniqué von Toulouse. Welch schwerer Stein fällt mir da vom Herzen! Künftig werden wir Deutschen nur noch zu einem Fünftel beteiligt sein, wenn Menschen durch Waffen umgebracht werden, die Deutschland und Frankreich gemeinsam bauen. Welch Sieg für die ach so rüstungsexportkritische SPD. Sie muss jetzt nicht eilends aus der Koalition rennen. Zweitens sichert das Abkommen, dass sich in diesen düsteren Brexit-Zeiten nicht auch noch Deutschland und Frankreich zerstreiten - und damit die letzte Hoffnung auf das große friedens- und fortschrittstiftende Projekt EU ganz erlischt.

Doch, oh weh! Die deutsche Industrie warnt, dass man bei künftigen Rüstungsprojekten nun nur noch Juniorpartner der Franzosen sei. Besser sei die Erneuerung eines Abkommens aus dem Jahr 1972. Laut dem hindert keine Seite die jeweils andere am Verkauf von bilateral erzeugtem Rüstungszeugs in Drittländer. Ganz unbürokratisch und profitabel-fair. So hat es der damalige sozialdemokratische Verteidigungsminister Schmidt mit seinem gaullistischen Amtskollegen Debré ausgehandelt. Also los, Rest-SPD! Da geht doch auch jetzt noch was. Der Untergang kommt sowieso.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.