Quelle für neuen Hader

Uwe Kalbe über die Einigung auf eine Schutzzone in Nordsyrien

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Das Dilemma des Westens ist mit Händen zu greifen: Die Invasion türkischer Truppen in Nordsyrien bringt die ganze schöne NATO-»Partnerschaft« in Misskredit. Aber »Syriens Machthaber« Assad möchte man nun auch nicht unterstützen. So entstehen Schnapsideen wie die von Annegret Kramp-Karrenbauer, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Doch welche Folgen hätte das? Außer, dass Deutschland damit zum Weltpolizisten würde. Und dass so die völkerrechtswidrig geschaffene Hoheit der Türkei über syrisches Gebiet mit einem internationalen Qualitätssiegel versehen würde. Vor allem die Risiken mag man sich nicht ausmalen. Was wäre allein geschehen, wenn Erdogan auf syrisches Gegenfeuer mit einem Hilferuf an die Allianz reagiert hätte? Sie wäre zur Unterstützung verpflichtet oder anderenfalls historisch am Ende gewesen.

Zur Gegenwehr über die Kurden hinaus ist es nicht gekommen, und auch wenn es manchem schwerfällt, dies einzugestehen: Es ist Russland zu verdanken, dass es nicht zum Flächenbrand kam. Allerdings ist mit dem zweifelhaften Deal auf Kosten der Kurden nun ein Status quo geschaffen, der bis auf Weiteres Bestand haben dürfte. Auch die Kurden sind noch da. Ein Grund ist geschaffen zu dauerhaftem neuen Hader. Und es wird nicht ewig dauern, bis diverse Heilsbringer aus ihrer Lethargie erwachen.

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