Sachsen-Anhalts LINKE fordert neue Ermittlungen

Generalbundesanwalt soll Fall Oury Jalloh übernehmen

  • Lesedauer: 2 Min.

Magdeburg. Im Fall des vor 14 Jahren in einer Dessauer Polizeizelle verbrannten Asylbewerbers Oury Jalloh muss aus Sicht der LINKEN in Sachsen-Anhalt neu ermittelt werden. »Angesichts der Bedeutung des Falles und der Schwere des im Raum stehenden Verdachtes 'Oury Jalloh - das war Mord' wäre der Generalbundesanwalt die richtige Instanz dafür«, erklärte die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Henriette Quade, am Dienstag in Magdeburg. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen könnten immer nur bis zum Vorliegen neuer Erkenntnisse abgeschlossen werden.

Hintergrund ist ein neues medizinisches Gutachten der Universität Frankfurt, nach dem Jalloh bereits vor seinem Tod zahlreiche Verletzungen gehabt haben soll. Das Gutachten wurde am Montag von der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh in Berlin vorgestellt. Quade sagte: »Die bisherige Nichtaufklärung des Todes Oury Jalloh ist beschämend.« Sie kritisierte, dass der Landtag einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss abgelehnt habe und auch die von der schwarz-rot-grünen-Koalition in Sachsen-Anhalt angekündigten Sachverständigen bisher nicht arbeiteten.

Aus Sicht der LINKEN ist ein Untersuchungsausschuss notwendig. Erst in der vergangenen Woche hatte das Oberlandesgericht Naumburg im Fall Oury Jalloh eine sogenannte Klageerzwingung als unzulässig abgelehnt. Laut der Unterstützerinitiative lag dem Gericht dabei das neue ärztliche Gutachten bereits vor.

Der aus Sierra Leone stammende Oury Jalloh starb wenige Stunden nach seiner Inhaftierung bei dem Brand gefesselt an eine Matratze. Der Fall konnte bislang nicht restlos aufgeklärt werden. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -