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Kinderarmut noch höher als Erwachsenenarmut

In allen Bundesländern übersteige die Armutsquote bei Kindern jene der Erwachsenen / Hilfswerk fordert mehr Anstrengung

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Kinder in Deutschland sind einer Studie zufolge deutlich häufiger von Armut betroffen als Erwachsene. In allen 16 Bundesländern übersteige die Armutsquote bei Kindern jene der Erwachsenen, heißt es in einer am Montag vorgelegten aktuellen Auswertung des Deutschen Kinderhilfswerks. Dabei gebe es große regionale Unterschiede: In der Hälfte der Länder stieg die Kinderarmut in den vergangenen zehn Jahren stärker als die der Erwachsenen, in der anderen Hälfte war die Entwicklung genau andersherum.

»Natürlich ist Kinderarmut eng mit der Armut der Eltern verknüpft, aber die unterschiedliche Entwicklung der Armutsquoten von Kindern und Erwachsenen zeigt, dass das Problem einer eigenständigen Lösung bedarf«, erklärte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger. Als Beispiel nannte er eine eigene Kindergrundsicherung.

Das kürzlich in Kraft getretene Starke-Familien-Gesetz und die Änderungen beim Bildungs- und Teilhabepaket seien wichtige Schritte zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland, denen nun »möglichst zügig eine Kindergrundsicherung, die ihren Namen verdient« folgen müsse, erklärte Krüger. »Die Förderung armer Kinder und ihrer Familien sowie unbürokratische Zugänge zu armutsvermeidenden Leistungen gehören auf der Prioritätenliste ganz nach oben.« Krüger rief die Bundesregierung auf, den Vorschlag der Familienministerkonferenz zur Einrichtung von Familienservicezentren aufzugreifen, in denen Familien qualifiziert beraten werden und möglichst auch Leistungen beantragen können.

In Bayern beträgt die Differenz zwischen Kinder- und Erwachsenenarmut den Angaben zufolge 1,5 Prozentpunkte - die Armutsgefährdungsquote lag 2018 für Kinder und Jugendliche bei 12,9 Prozent und für Erwachsene bei 11,4 Prozent. In Baden-Württemberg beträgt die Differenz 3,3 Punkte und im Saarland 5,1 Punkte, in Bremen hingegen 15,6 Prozentpunkte, in Sachsen-Anhalt 9,1 Punkte und in Mecklenburg-Vorpommern 8,0 Punkte. Agenturen/nd

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