Blaue Partei von Frauke Petry löst sich auf

Ex-AfD-Vorsitzende zieht sich aus der Politik zurück

  • Lesedauer: 2 Min.

Dresden. Nach Wahlschlappen in Sachsen und Thüringen will sich die Blaue Partei der früheren AfD-Chefin Frauke Petry bis Jahresende auflösen. «Unser freiheitlich-konservatives Politikangebot ist sowohl in Sachsen als auch in Thüringen vom Wähler klar abgelehnt worden. Es ist daher konsequent, wenn auch schmerzlich, unser Projekt an dieser Stelle zu beenden», erklärte Petry am Dienstag in Dresden. Die Auflösung der Partei sei am Wochenende auf einem Parteitag in Döben bei Grimma beschlossen worden. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet.

Für sie persönlich ergebe sich daraus mittelfristig der Abschied aus der aktiven Politik, betonte Petry. «Ich hoffe und wünsche mir, dass zukünftig andere Persönlichkeiten ein Politikangebot schaffen, das die klare Abgrenzung nicht nur zu linken sondern auch zu rechten Sozialisten findet.» Nötig seien bürgerliche Führungsfiguren, «die den Mut finden, ihre eigene Reputation im öffentlichen Diskurs aufs Spiel zu setzen»: Man muss nicht wie Trump sein, aber man sollte keine Angst vor Kratzern im sogenannten bürgerlichen Lack haben, wenn man diesem Land den freiheitlichen Ruck versetzen möchte, den es so dringend braucht.«

Petry, die auch Partei- und Fraktionschefin bei der AfD in Sachsen war, hatte ihrer Partei unmittelbar nach der Bundestagswahl 2017 den Rücken gekehrt und später die Blaue Partei gegründet. Bei der Wahl in Sachsen am 1. September bekamen die »Blauen« nur 0,4 Prozent der Zweitstimmen, in Thüringen waren es 0,1 Prozent. Laut »Bild«-Zeitung will Petry ihr Bundestagsmandat bis 2021 behalten: »Danach war es das für mich. Ich werde da konsequent sein.« dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.