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Das besondere Spiel

Bayern will sich befreien, Dortmund dagegenhalten.

Hinter dem deutschen Fußball liegt eine selten erfolgreiche Woche. Nach fünf Jahren konnten mal wieder alle vier in der Champions League vertretenen Klubs gewinnen. Vor allem die Siege gegen europäische Spitzenteams wie das 3:2 der Dortmunder Borussia gegen Inter Mailand und das 2:1 von Bayer Leverkusen gegen Atlético Madrid sind bemerkenswert, ebenso der souveräne 2:0-Auswärtserfolg von RasenBallsport Leipzig in St. Petersburg. Allein das 2:0 von Bayern München fällt in die Kategorie Pflichtsieg.

An diesem Sonnabend folgt ein nationaler Höhepunkt: Im Spitzenspiel der Bundesliga empfängt der FC Bayern den BVB. Für beide Seiten sei dies etwas »Spezielles und Besonderes«, weiß Dortmunds Abwehrchef Mats Hummels, der beide Seiten sehr gut kennt. Für die Münchner ordnete Mittelfeldspieler Leon Goretzka die Bedeutung dieser Partie ein: »Es gibt zwar auch nur drei Punkte, aber jedem ist bewusst, dass es um mehr geht.« Für Thomas Müller ist es sogar »mit das wichtigste Spiel der Saison«. Damit sprach der Ur-Bayer auch gleich für den Gegner. Sowohl die zweitplatzierten Dortmunder als auch die auf Rang vier liegenden Münchner kämpfen gleichzeitig auch um den Anschluss an die Tabellenspitze. Angesichts erfolgreicher Auftritte in der Champions League ist die Ausgeglichenheit in der Bundesliga ein ebenso gutes Zeichen für den deutschen Fußball.

Die Qualitäten der Dortmunder sind bekannt - und brachten am Dienstagabend in einer furiosen zweiten Halbzeit den Sieg gegen Inter. Die kühl und ergebnisorientiert auftretenden Mailänder gingen nach einer 2:0-Pausenführung in unaufhörlichen und präzise gespielten Sturmwellen der Borussia unter. Fragt man nach den Schwächen der Schwarz-Gelben, wird oft zuerst die Mentalität genannt. Als Beispiel fehlenden Selbstvertrauens in entscheidenden Momenten taugt das letzte Spiel der Dortmunder beim FC Bayern: Das 0:5 am 28. Spieltag der vergangenen Saison war der Anfang vom Ende der Meisterschaftsträume der als Spitzenreiter angereisten Borussia. Mats Hummels trug damals noch das rote Trikot der Münchner und erinnert sich: »Wir haben von Anfang an das Gefühl gehabt, dass wir gewinnen werden.« Jetzt will er seine Erfahrung gewinnbringend für den BVB einsetzen. Sein wichtigster Ratschlag: »Es geht darum dagegenzuhalten.«

Während rund um die Borussia nach drei Siegen in Serie gerade keine unnötigen Diskussionen mehr über Trainer Lucien Favre geführt werden, sucht der FC Bayern einen neuen Coach. Und er sucht sein Selbstwertgefühl. Eine Befreiung war der Sieg gegen Piräus dahingehend nicht; das Spiel gegen die Dortmunder ist die nächste, sehr willkommene Gelegenheit. Immerhin: Beim 2:0 gegen die Griechen blieben die Münchner Fußballer am Mittwochabend erstmals seit acht Spielen ohne Gegentor. »Für unser Selbstbewusstsein in der Defensivarbeit war das sehr wichtig«, merkte Torwart Manuel Neuer an. Ein Blick auf die Abwehrarbeiter zeigt, dass Interimstrainer Hansi Flick es zumindest geschafft hat, die Mannschaft zu stabilisieren: Neben David Alaba als Notlösung in der Innenverteidigung machte der 19-jährige Offensivspieler Alphonso Davies hinten links dicht.

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