- Wirtschaft und Umwelt
- Flugbegleiter
Schlichtung mit Lufhansa-Gewerkschaft geplatzt
Die Flugbegleitergewerkschaft UFO will keine Zusagen zur Friedenspflicht machen
Berlin. Nach übereinstimmenden Angaben von Lufthansa und der Flugbegleitergewerkschaft UFO ist die in der vergangenen Woche vereinbarte umfassende Schlichtung im Tarifstreit vom Tisch. Die große Schlichtung sei am Dienstagabend gescheitert, weil es seitens der Gewerkschaft »keine Zusagen zur Friedenspflicht gab«, sagte ein Sprecher von Lufthansa der Nachrichtenagentur AFP. Ein UFO-Sprecher sprach von »Erpressung« durch die Lufthansa, die »ohne weitere Gegenleistung« einen kompletten Streikverzicht auch bei den vier Lufthansa-Töchtern gefordert hatte.
Lufthansa betonte, weiterhin im Schlichtungsprozess mit UFO zu sein. Es handele sich jetzt jedoch nur noch um die »kleine Schlichtung«, bei der es konkret um die Punkte ginge, für die UFO zuletzt gestreikt hatte, sagte der Lufthansa-Sprecher. Ursprünglich war eine große Schlichtung angestrebt, bei der es um alle tariflichen Themen gehen sollte.
UFO und die Lufthansa hatten sich in der vergangenen Woche auf eine Schlichtung im Tarifstreit bei der Kerngesellschaft geeinigt - die Tarifstreitigkeiten zwischen der Gewerkschaft und den Lufthansa-Töchtern Eurowings, Germanwings, SunExpress und CityLine betraf das Abkommen nicht. Die darin vereinbarte Friedenspflicht sollte nun aber auch auf die Konzerntöchter ausgedehnt werden, hatte UFO noch am Dienstag erklärt und auch Bereitschaft dazu gezeigt.
UFO organisierte Anfang November einen 48-stündigen Streik bei der Kerngesellschaft, auch um die Airline an den Verhandlungstisch zu bringen. Lufthansa musste 1500 Flüge streichen, 200.000 Passagiere waren betroffen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte vergeblich versucht, den Streik gerichtlich verbieten zu lassen. Am ersten Streiktag bot er dann Gespräche über eine Schlichtung an. AFP/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!