Umsteuern tut not

Uwe Kalbe über die wachsende Steuerlast in der gesetzlichen Rente

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Wer sich im Alter auf seine Rente freut, sollte etwas genauer hinsehen. Grund sind unter anderem die progressiv wachsenden Steuern auf die Rente, die sich in den letzten zehn Jahren teilweise verfünffacht haben. Die Frage, ob man mit seiner Rente auskommt, ist deshalb mit einem Blick auf die regelmäßige Information der Deutschen Rentenversicherung noch nicht beantwortet. Doch der Steueraufwuchs folgte einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das mit einer anderen Ungleichbehandlung aufräumte. Beamte zahlten Steuern auf ihre Pension, Rentner auf ihre Rente nicht.

Um eine Doppelbesteuerung zu verhindern, konnte der Gesetzgeber Rentenversicherungsbeiträge aus versteuertem Einkommen erheben, wenn die Rente steuerfrei bleiben sollte. Oder die Beiträge steuerfrei stellen und auf die Rente Steuern erheben. Der Überlegung folgend, dass Lohn und Gehalt höher ausfallen als die Rente, wurde die Rente besteuert - im Sinne der Versicherten. Denn: weniger Berechnungsbetrag, weniger Steuern. Über die Höhe des Steueranteils sagt das natürlich noch nichts, und der Verzicht auf jeden Steuergroschen fällt schwer, wenn die Einkünfte mit der Rente ohnehin gesunken sind. Das wirft nun die Grundfrage der Rentenungerechtigkeit auf: Die vor Jahren beschlossenen Abwertungen der Rente sind Grund zunehmender Altersarmut, nicht die Steuern. Sie gilt es zu korrigieren.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -