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UFO in Position der Stärke
Rainer Balcerowiak über die abgesagte Lufthansa-Schlichtung
Noch vor einigen Wochen lehnte der Lufthansa-Konzern Verhandlungen mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO kategorisch ab. Zwei Tage Streik mit 1500 ausgefallenen Flügen und zweistelligen Millionenverlusten schienen dann aber auszureichen, dem Konzern die Aussichtslosigkeit dieser Strategie zu verdeutlichen. Ziemlich kleinlaut bot Lufthansa ein Schlichtungsverfahren für die Tarifauseinandersetzung an, um weitere Streiks zu vermeiden.
Doch so ganz will sich das Management wohl doch nicht von seinen Allmachtsfantasien lösen: Lufthansa lässt die Schlichtung platzen, da UFO nicht bereit war, grundsätzlich auf Arbeitskämpfe auch bei den Tochterunternehmen zu verzichten. Dabei gäbe es gute Gründe, auch dort zu kämpfen, denn es handelt sich um vollkommen andere Tarifgebiete. Während beim Mutterkonzern um Spesen, Zulagen und die Überwindung prekärer Beschäftigungsverhältnisse gestritten wird, verlangt UFO bei den Töchtern unter anderem höhere Löhne.
Der Konzern steht jedoch erheblich unter Druck, und der Gedanke an mögliche Streiks im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft dürfte in den Vorstandsetagen einige Schweißperlen erzeugen. Die lange Zeit von internen Auseinandersetzungen geschwächte UFO hat sich dagegen offensichtlich wieder gefangen und kann aus einer Position der Stärke heraus handeln. Im Sinne der Flugbegleiter und der gesamten Gewerkschaftsbewegung ist zu hoffen, dass sie mit diesem Pfund gut umzugehen weiß.
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