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- Waldsterben in Berlin
Der Wald ist auf Entzug
Tomas Morgenstern hofft, dass die grüne Lunge Berlins erhalten werden kann
Die Wälder Berlins durchleben den dramatischsten Stresstest seit Beginn der 1990er. Zwei Jahre hintereinander Monat für Monat viel zu wenig Wasser und langanhaltende Hitze haben einen beunruhigend großen Anteil der Bäume stark geschädigt. Das Erdreich war bis in tiefe Schichten so trocken, wie offenbar seit 1950 nicht mehr. Inzwischen regnet es zwar seit Wochen - dass das ausreicht, ist nicht sicher. Denn es dauert, bis alle Speicher wieder aufgefüllt sind. Und wie viele der geschädigten Bäume sich wieder erholen können, wird sich wohl erst im Frühjahr zeigen.
In Berlin-Brandenburg sind die Wälder durch Menschenhand geprägt worden. Ablesbar ist das nicht zuletzt an den plantagenartigen Kiefernwäldern, die wirtschaftlichen Interessen dienten. Das hat sie in besonderer Weise anfällig gemacht - für Schädlingsbefall, Brandgefahr, Wetterextreme und Klimaumschwünge.
Überließe man die Wälder sich selbst, würde die Natur die Probleme regulieren. Berlin hat dafür weder Raum noch Zeit. Seit Jahren investiert das Land daher Millionen in den Umbau zu Mischwäldern mit Laubanteil. 2019 werden 335.000 Bäume neu gepflanzt - es wird kaum reichen, um die Schäden auszugleichen. Doch das städtische Klima braucht den Wald als »grüne Lunge« für die Gesundheit und die Erholung der Berliner. Daher wird das Land mehr tun müssen. Da der Klimawandel zu regelmäßiger Bewässerung und Pflege des Baumbestandes, der Parks und Grünanlagen zwingt, müssen dafür Geld und Personal eingeplant werden. Die Bezirke werden mehr Verantwortung übernehmen müssen, aber auch jeder Bürger. Wir.
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