Polizisten posieren vor Nazi-Banner

Beamten werden von Großeinsatz am Wochenden abgezogen / Empörung in den sozialen Medien

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam. Neun Polizisten aus Brandenburg haben vor einem Graffiti mit dem Slogan »Stoppt Ende Gelände« posiert - dafür sind sie nun von dem geplanten Großeinsatz rund um die Klimaproteste am Wochenende in der Lausitz ausgeschlossen worden. Das teilte die Polizei Brandenburg am Donnerstagabend via Twitter mit. Es handele sich um eine Gruppe der Bereitschaftspolizei Cottbus.

Ein Foto von der Aktion kursiert bei Twitter und sorgt dort für viel Aufregung. Es zeigt Polizisten, die vor einer Wand posieren, auf der in großen Buchstaben steht: »Stoppt Ende Gelände«. Dazu ist ein Krebs zu sehen. Das Tier ist in dem Stadtwappen von Cottbus zu finden. Es ist zudem ein bekanntes Symbol der Nazi-Szene in der Lausitz, die entsprechende Kampagne »Defend Cottbus« steht in enger Verbindung zur »Identitären Bewegung«. Vor etwa einem Jahr war auf derselben Wand mit demselben Symbol der Spruch angebracht worden: »Cottbus bleibt Deutsch«.

Nicht nur wegen seinem extrem rechten Hintergrund sorgt das Foto für Empörung. Beanstandet werde auch die fehlende Neutralitätspflicht der Polizei. Diese ergibt sich etwa aus dem Beamtenstatusgesetz.

Lesen Sie hier: Viel Unterstützung für »Ende Gelände« nach Stimmungsmache.

Für das kommende Wochenende sind 20 Mahnwachen und Versammlungen von Klimaaktivisten in Brandenburg angemeldet. Schon im Verfoeld sorgten die geplantenten Aktionen für Debatten. Zu den Protesten aufgerufen hatten die Klimaaktivisten von »Ende Gelände«. Die Aktivisten schrieben bei Twitter: »Was ist eigentlich bei euch los, @PolizeiBB?« und verlinkte das entsprechende Foto.

Man sei am Abend auf das Foto in den sozialen Netzwerken aufmerksam geworden, erklärte ein Sprecher der Polizeidirektion Süd in der Nacht zu Freitag. Medienberichte, denen zufolge die Tatverdächtigen, die das Graffiti gesprüht haben sollen, zu »Defend Cottbus« gehören sollen, bestätigte der Sprecher am Abend nicht. »Die Ermittlungen laufen.« dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.