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Umstrittenes Mahnmal vor dem Reichstag muss weg
Bezirksamt Berlin-Mitte setzt eine Frist für den Abriss bis zum 20. Dezember
Berlin. Die von dem Künstlerkollektiv »Zentrum für politische Schönheit« (ZPS) in Sichtweite des Reichstagsgebäudes in Berlin aufgestellte Stahlsäule muss nach Angaben der zuständigen Bezirksverwaltung entfernt werden. »Den Verantwortlichen wurde eine Frist zur Beseitigung bis 20.12. gesetzt«, teilte Stadträtin Sabine Weißler vom Bezirksamt Mitte am Dienstag auf Anfrage mit. Danach werde das Bezirksamt die Säule entfernen, die inzwischen einbetoniert worden sei. »Dafür gibt es keine Genehmigung.«
Das für seine umstrittenen Aktionen bekannte Künstlerkollektiv hatte die Säule am Montag vor einer Woche auf dem Gelände der früheren Krolloper gegenüber des Reichstagsgebäudes aufgestellt, zunächst ohne Betonfundament. An der Aktion des ZPS hatte es kurz darauf heftige Kritik gegeben, weil das Kollektiv behauptete, die Stahlsäule enthalte Asche von Opfern der Massenmorde der Nazis.
Mit der umstrittenen Aktion sollte vor einer Zusammenarbeit von CDU/CSU mit der AfD auf Bundes- und Landesebene gewarnt werden. Nach heftiger Kritik entschuldigte sich die Gruppe am vergangenen Mittwoch bei Holocaust-Überlebenden und Angehörigen von NS-Opfern. Zudem wurde die Gedenksäule in Berlin verhüllt und eine für letzten Samstag geplante Betongießaktion abgesagt.
Die Aktion war insbesondere bei jüdischen Verbänden auf Ablehnung gestoßen. Mehrere jüdische Vertreter hatten den Künstlern Unterstützung angeboten, die Ruhe der Toten wiederherzustellen und die Asche gemäß dem jüdischen Religionsgesetz beizusetzen.
Bis in alle Ewigkeit
Karlen Vesper begrüßt die Fundierung einer Mahnung gegen rechte Gefahren
Im Rahmen der umstrittenen Kunstaktion »Sucht nach uns!« wurde vom ZPS auch die Grabplatte des früheren Reichskanzlers Franz von Papen (1879-1969) aus dem saarländischen Wallerfangen entfernt. Die Grabplatte tauchte am samstag vor der CDU-Parteizentrale in Berlin wieder auf. Agenturen/nd
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