- Politik
- Katalonien
Puigdemont akkreditiert sich für EU-Parlament
Zwei katalanische Unabhängigkeitsbefürworter werden in Brüssel vorstellig / Urteil des Europäischen Gerichtshofs gegen Spanien
Brüssel. Zwei katalanische Unabhängigkeitsbefürworter haben sich am Freitag als Abgeordnete für das Europaparlament akkreditiert, nachdem der Europäische Gerichtshof die Blockade ihrer Mandate durch Spanien als rechtswidrig verworfen hatte. Der frühere katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont und sein einstiger Gesundheitsminister Toni Comín wurden für ihre ab Januar geltenden Akkreditierungen beim Europaparlament in Brüssel vorstellig.
»Es ist ein Tag der Freude, nicht nur für uns, sondern für all die, die an ein Europa glauben, dessen Grundlage der Wille seiner Bürger ist«, sagte der im Exil lebende Puigdemont, der stolz seinen vorläufigen blauen Parlamentspass trug. Er und Comín waren im Mai als katalanische Abgeordnete ins Europaparlament gewählt worden, konnten ihr Mandat aber nicht antreten, weil die Regierung in Madrid ihre Vereidigung blockierte. Ihre Akkreditierung beim EU-Parlament soll nun Anfang Januar abgeschlossen sein.
In Spanien werden Puigdemont und weitere katalanische Unabhängigkeitsbefürworter wegen des Vorwurfs des Aufruhrs von der Justiz verfolgt. Der Europäische Gerichtshof entschied aber am Donnerstag, dass die parlamentarische Immunität für Europaabgeordnete ab dem Moment ihrer Wahl gilt. Demnach hätten sie auch ihr Mandat antreten dürfen.
Eine ganze Reihe von katalanischen Politikern und andere Unabhängigkeitsbefürworter sitzen in Spanien im Gefängnis; sie waren zu langjährigen Haftstrafen wegen ihrer Bemühungen um eine Abspaltung Kataloniens von Spanien verurteilt worden. AFP/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.