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Gemeinsam, aber nicht zusammen
Robert D. Meyer sieht in einer Fusion von SPD und LINKEN keine Vorteile
Bahnbrechende Ideen haben in der SPD stets dann Konjunktur, wenn die Wahrscheinlichkeit für ihre Umsetzung gegen null tendiert. Ralf Stegner, erst vor wenigen Wochen aus dem Amt des Parteivizes gekegelt, spricht sich mittelfristig für eine Fusion seiner Partei mit der LINKEN aus. Die Spaltung der demokratischen Linken nutze nur Konservativen und Rechtsextremen. So weit, so richtig. Nur braucht es als Gegenmittel keinen Zusammenschluss. Parteien links der Sozialdemokratie gehören in Europa fest zur politischen Landschaft. Sie erfüllen wichtige Funktionen: Driftet die Sozialdemokratie zu weit nach rechts, sind Linksparteien ein notwendiges Korrektiv. Einerseits als mahnende Stimme, die Alternativen aufzeigt. Andererseits sind sie ein Anker für jene Teile der Gesellschaft, die sich sonst ganz aus der politischen Debatte verabschieden würden.
In einem Fusionswunsch steckt die naive Vorstellung, die Linke ließe sich zu einem einheitlichen Block formen. Dabei ist ihre große inhaltliche Differenzierung eigentlich ihre große Stärke, werden so doch unterschiedlichste Gruppen adressiert. Zu einer Schwäche wurde diese Eigenschaft nur, weil viele Linke verlernten, dass die Bedrohung der offenen Gesellschaft nicht aus den eigenen Reihen kommt. Wer sich aber vor allem gegenseitig seine Fehler vorwirft, verliert den Blick auf das Wesentliche.
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