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Es ist Zeit aufzugeben
Philip Malzahn über den notwendigen US-Rückzug aus Irak
Dass ein US-amerikanischer Staatsbürger bei einem Raketenanschlag in Irak ums Leben gekommen ist, ist bedauerlich. So bedauerlich wie immer, wenn Krieg ein Leben vernichtet. Doch dass US-Amerikaner in Irak sterben, weil ihre Regierung sie gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung dorthin schickt, diese Betrachtungsweise hat sich in Washington auch nach über 16 Jahren Krieg noch nicht durchgesetzt.
Deshalb wird man auch 2020 Luftschläge im Ausland anordnen, um damit angeblich das Leben von US-Staatsbürgern zu schützen, wie US-Außenminister Mike Pompeo die Vergeltungsschläge auf proiranische Milizen in Irak und die somalische Terrormiliz Al-Shabab begründete.
Doch im Gegensatz zur somalischen Regierung, die um Unterstützung gebeten hat, braucht und will die irakische sie nicht, denn die zieht Iran den USA vor. Teheran ist mittlerweile die einflussreichste Macht im Land - eine Entwicklung, die zwar nicht positiv ist, aber durch den US-amerikanischen Angriffskrieg 2003 überhaupt erst möglich wurde.
Die US-Amerikaner versuchen nun seit Jahren verzweifelt, ihre eigenen Versäumnisse wieder zurechtzubomben. Doch nur ein kompletter Abzug aus dem Land, wo einst auch der Islamische Staat im Zuge des Kampfes gegen die US-amerikanische Besatzung entstanden ist, wäre ein echtes Geschenk an die Welt für 2020 und auch für Washington die sinnvollste Option, wenn ihnen wirklich etwas am Leben ihrer Staatsbürger liegt.
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