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Kranke Stadt und keine Hilfe
Marie Frank fordert genug Therapieplätze für alle
FDP und AfD haben am Montag im Abgeordnetenhaus wieder einmal versucht, Geflüchtete und den Rest der Gesellschaft gegeneinander auszuspielen. Dabei ist das eine nicht falsch, nur weil das andere richtig ist. Es ist wahr, dass nicht nur Geflüchtete bei der psychosozialen Versorgung unterversorgt sind. Das bedeutet aber nicht, dass diese Menschen nicht besondere Probleme haben, die spezielle Lösungen erfordern.
Man muss schon eine sehr beschränkte Weltsicht haben, wenn man glaubt, dass das eine das andere ausschließt. Vielmehr ist beides notwendig: Zum einen muss die psychotherapeutische Infrastruktur in Berlin dringend ausgebaut werden. Die kapitalistischen Verhältnisse machen immer mehr Menschen krank, und es kann nicht sein, dass sie in ihrer größten Not keine Hilfe finden, monatelang auf einen Therapieplatz warten müssen. Bis es so weit ist, kann es längst zu spät sein.
Zum anderen müssen aber auch schutzbedürftige Menschen, die traumatische Erfahrungen mit Krieg, Folter, sexuellem Missbrauch und anderem gemacht haben, Zugang zur psychosozialen Versorgung bekommen. Diese Menschen sind Teil der Gesellschaft, werden es auch bleiben. Und es ist im Interesse aller, dass ihre Traumata behandelt werden.
Verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen, ist ein billiger Versuch, am Ende gar nichts tun zu müssen und niemandem zu helfen. Die Lösung ist aber vielmehr, dass allen geholfen werden muss.
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