»Sea-Watch 3« rettet weitere 59 Flüchtlinge im Mittelmeer

Maltesische Behörden hätten sich geweigert, eine Rettungsaktion einzuleiten / Krieg in Libyen treibt Menschen auf das Meer

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Das deutsche Rettungsschiff »Sea-Watch 3« hat im Mittelmeer weitere 59 Menschen aus Seenot gerettet. Zuvor waren am Donnerstag bereits etwa 60 Bootsflüchtlinge mehr als 24 Seemeilen vor der libyschen Küste an Bord genommen worden. Danach seien am Donnerstagabend weitere 17 Menschen und am frühen Freitagmorgen 42 Menschen gerettet worden, wie die Hilfsorganisation Sea Watch auf Twitter mitteilte.

Die 42 Menschen, darunter Kinder, seien in der maltesischen Rettungszone aufgenommen worden. Die Behörden Maltas hätten sich geweigert, eine Rettungsaktion einzuleiten, kritisierte Sea Watch. Dabei sei das in Seenot geratene Boot seit Donnerstag bekannt gewesen.

Flüchtlinge und Migranten versuchen laut Sea Watch auch im Winter, mit Booten nach Europa zu gelangen. Das Wetter habe sich gebessert, so dass zurzeit mehr Menschen die Überfahrt wagten. Zudem nehmen die Kämpfe im libyschen Bürgerkrieg zu. In Libyen werden Flüchtlinge und Migranten häufig in unmenschliche Lager gesperrt, müssen Zwangsarbeit leisten und werden gefoltert.

Freie Fahrt voraus
Claus-Peter Reisch ist vom Vorwurf freigesprochen worden, bei Seenotrettung rechtswidrig gehandelt zu haben

Die »Sea-Watch 3« ist erst seit 30. Dezember wieder im Mittelmeer im Einsatz. Das Schiff war Ende Juni von italienischen Behörden festgesetzt worden, nachdem Kapitänin Carola Rackete nach langem Warten mit Dutzenden Flüchtlingen ohne Erlaubnis den Hafen von Lampedusa angesteuert hatte. Kurz vor Weihnachten hob ein Gericht die Beschlagnahme auf. epd/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!