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Smarte Verkaufsshow
Haidy Damm über eine neue Erzählung zur Agrar-Digitalisierung
Wer etwas verkaufen will, dem nützt eine gute Erzählung oftmals mehr als ein teurer Werbeclip. Das mögen sich auch die Befürworter*innen der Digitalisierung in der Landwirtschaft gedacht haben. Obwohl hierzulande die Mehrzahl der Landwirt*innen skeptisch ist, taucht seit der Grünen Woche im Berliner Politjargon immer öfter folgende Erzählung auf: Die Landwirtschaft in Deutschland sei eigentlich schon seit Jahrzehnten digital, Agrarbetriebe seien quasi Vorreiter dieser Entwicklung. So sagte es Bundesagrarministerin Julia Klöckner zur Eröffnung der Messe in Berlin, so erzählte es auch ihre Digitalisierungsbeauftragte Engel Friederike Hessel auf einer Podiumsdiskussion. Angeführt als Beweise wurden Melkroboter, Fütterungssysteme und elektronische Datenverarbeitung.
Nun ist der Einsatz von Computern längst nicht gleichbedeutend mit der aktuellen Digitalisierungsstrategie, bei der Landmaschinenunternehmen, Futtermittelhersteller und Agrarchemiefirmen sich mit Internetkonzernen zusammentun. Diese Machtkonzentration geschieht, um die gesammelten Daten zu Geld zu machen - die sind der Rohstoff in dieser neuen Branche. Das zu ignorieren, ist gegenüber den Landwirt*innen fahrlässig, die sich mit der Digitalisierung in große Abhängigkeit begeben könnten. Es dient allein dem Verkauf.
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