Werbung

Ein Ruck muss durch den DGB gehen

Wer gegen Altersarmut vorgeht, bekämpft auch die AfD, meint Hans-Gerd Öfinger

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: 1 Min.

Rechte Rattenfänger haben die Altersarmut für ihre Agitation entdeckt. Doch der DGB sollte jetzt nicht wie das Kaninchen auf die Schlange starren. Die Zeit ist reif für einen massenhaften Schulterschluss von abhängig Beschäftigten, am Existenzminimum knapsenden Senioren und um ihre Zukunft auf einem zerstörten Planeten bangenden Jugendlichen. Wer wenn nicht die Gewerkschaften könnten das Rückgrat einer solchen Bewegung sein?

Doch dazu muss ein Ruck durch den DGB gehen. Ursachen und Profiteure müssen klar benannt werden. »Riester-Rente« und Hartz-Gesetze sind Ursachen der Altersarmut. Die Opposition aus DGB-Kreisen dagegen war gelinde gesagt windelweich. Wenn heute französische Gewerkschafter gegen eine solche Politik aufbegehren, schauen große Teile des DGB weg. Dabei setzt das Kapital weltweit auf Privatisierung der Altersversorgung und Senkung von Löhnen und »Lohnnebenkosten«.

Statt ihren Mitgliedern Riesterverträge mit Gruppenrabatt zu verkaufen und privaten Banken und Versicherungen Kundschaft zuzuführen, sollten DGB-Gewerkschaften ihre Mitglieder zur Solidarität mit französischen Abwehrkämpfen gegen Emmanuel Macrons »Reform« aufrufen. Und hierzulande ist die Zeit reif für eine Rückabwicklung von »Riester«, »Hartz« und allen Verschlechterungen bei der gesetzlichen Rente in den letzten drei Jahrzehnten. Damit könnte nebenbei auch die AfD bekämpft werden.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.