- Kommentare
- Rechte in der Bundeswehr
Prozentrechnung wäre von Übel
René Heilig zur MAD-Statistik über Rechtsextremisten bei der Bundeswehr
Aktuell leisten knapp 183.700 Soldatinnen und Soldaten Dienst bei der Bundeswehr. Gegen rund 550 von ihnen ermittelt der Militärische Abschirmdienst (MAD). Verdacht: Rechtsextremismus. Nachgewiesen habe man diese Gesinnung im vergangenen Jahr bei acht Waffenträgern. Bei 40 diagnostizierte man »fehlende Verfassungstreue« Wer jetzt eine Prozentrechnung anstrengt, relativiert die tatsächliche Gefahr. Nicht nur, weil die Verdachtsfälle bei der KSK-Elite, also den »Härtesten der Harten«, fünfmal so hoch sind wie beim Rest der Truppe. Auch dass der MAD in den vergangenen vier Jahren gegen über 200 Offiziere wegen des Verdachts auf Rechtsextremismus ermitteln musste, zeigt, dass es bei der einst hochgelobten Inneren Führung gewaltige Fehlfunktionen gibt. Nicht erfasst vom MAD, weil jenseits der Kasernentore, sind Ex-Soldaten und Reservisten, die mit anderen Militanten Freikorps bilden und für den »Tag X« trainieren.
Offenkundig haben die Bemühungen unter Ursula von der Leyen, durch einen neuen Traditionserlass und das Einsammeln von Nazi-Devotionalien einen Bewusstseinswandel anzuregen, nicht gefruchtet. Ergo: Der MAD muss genauer hinschauen. Das Parlament ebenso. Und die aktuelle Ministerin? Die sollte, statt sich weiter sicherheitspolitischen Unsinn auszudenken, mit der Truppe intensiv Gleichschritt üben - Richtung Rechtsstaat!
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.