Deutlich günstigere Fernverkehrstickets

Seit 1. Januar 2020 bei der Deutschen Bahn

  • Lesedauer: 2 Min.

Welche Tickets werden günstiger?

Die Fahrpreissenkung betrifft sämtliche Fahrten im Fernverkehr. Sie beziehen sich nicht nur auf die gewöhnlichen Tickets, sondern auch auf Sparpreise und Zusatzkarten, etwa für Fahrräder. Im Nahverkehr hingegen sind die Preise zum Fahrplanwechsel um durchschnittlich 1,7 Prozent gestiegen, Verbundtarife erhöhten sich teils noch stärker.

Was ist mit meiner Bahncard?

Seit Jahresbeginn ist auch die Bahncard 100 um zehn Prozent günstiger. Für die Bahncards 50 und 25, mit denen Kunden für Fahrkarten nur die Hälfte beziehungsweise ein Viertel zahlen, galt die Preisminderung zunächst nicht. Inzwischen haben sich Bund und Länder geeinigt: Verbraucher müssen ab 1, Februar für die Bahncards 50 und 25 zehn Prozent weniger zahlen. Eine Bahncard 25 für die zweite Klasse kostet demnach künftig 55,70 Euro statt 62 Euro pro Jahr. Die Bahncard 50 reduziert sich von 255 Euro auf 229 Euro.

Ab wann kann ich die günstigeren Tickets buchen?

Laut Bahn können Kunden die günstigeren Tickets ab sofort online und zu den regulären Öffnungszeiten in den Reisezentren kaufen.

Warum werden die Tickets jetzt günstiger?

Damit mehr Menschen mit der Bahn fahren statt mit dem klimaschädlicheren Auto oder dem Flugzeug reisen, hat die Bundesregierung im Klimapaket eine reduzierte Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent für Fernverkehrstickets beschlossen. Diese Absenkung reicht die Bahn vollständig an die Kunden weiter. Sie verspricht sich davon, noch mal so viele Kunden ranholen. Der Konzern rechnet allein dadurch mit einem jährlichen Plus von mindestens fünf Millionen Fahrgästen.

Wie ergibt sich die Preissenkung?

Eine um zwölf Prozentpunkte gesenkte Mehrwertsteuer ergibt eine Fahrpreisreduzierung von zehn Prozent. Ein Rechenbeispiel: Eine 100 Euro-Fahrkarte kostet mit 19 Prozent Mehrwertsteuer 119 Euro. Mit 7 Prozent Steuer sind es 107 Euro. Differenz: 12 Euro. Das sind nahezu jene 10 Prozent von 119 Euro.

Gilt die niedrigere Mehrwertsteuer nur für die Bahn?

Sie gilt für alle Anbieter im Schienen-Fernverkehr, der aber zu 99 Prozent von der Deutschen Bahn kontrolliert wird. Ausgenommen vom Mehrwertsteuer-Paket sind Fernbusse. Das größte Fernbus-Unternehmen in Deutschland, Flixmobility mit seiner Marke Flixbus, sieht sich vor allem auf den Nebenstrecken bedroht, wo die Sparpreise der Bahn durchaus mit denen des Busunternehmens mithalten können. Flixbus will deshalb gegen die einseitige Mehrwertsteuer-Senkung klagen. dpa/nd

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