- Kommentare
- Corona-Krankheitsfall in Deutschland
Ein Virus ist ein Virus
60 Millionen Menschen in China in Quarantäne bei »nur« 4500 anerkannten Infektionen - das trägt nicht zu Vertrauen bei
Bei aller Sorge vor einer weiteren Verbreitung des neuartigen Coronavirus ist es müßig, wenn man sich im Westen angesichts chaotischer Vorgänge in chinesischen Krankenhäusern aufs hohe Ross setzt. Alle Personen, die jetzt in ganz China Hilfe und Aufklärung in den Kliniken suchen, können von keinem Gesundheitssystem der Welt beruhigt werden. Die Quarantäne für inzwischen über 60 Millionen Menschen trägt einiges zum Misstrauen bei, da es, Stand Dienstag, »nur« 4500 anerkannte Infektionen und 106 offiziell anerkannte Todesopfer gibt. Das ganz unabhängig davon, wie man die Ehrlichkeit von Pekings Politik in dieser Frage beurteilt.
In Deutschland hingegen sind die Notaufnahmen schon ohne Pandemie häufig am Rande ihrer Kapazitäten, Medikamente auch ohne Krise regelmäßig nicht verfügbar. Zu Katastrophen hat das noch nicht geführt, aber Belastungsproben wie aktuell in China gab es bisher nicht. Wo die Reise in Deutschland hingehen könnte, zeigt die Nachfrage nach Atemmasken. Der Großhandel kann bereits nicht mehr für Nachschub sorgen. Der Bedarf nach Mundschutz liegt seit einer Woche über dem Zehnfachen des normalen Werts, so der größte deutsche Pharmahändler Phoenix. Das war Tage vor Ansteckung des ersten deutschen Patienten, der bislang auch noch symptomfrei ist. Don't panic!
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.