Studie warnt vor Radikalisierung Rechtsextremer im Internet

Amadeu-Antonio-Stiftung wertete hunderte Kanäle aus / In Schulen soll mehr Medienkompetenz gefördert werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Radikalisierung im Internet und in den sozialen Medien ist einer neuen Studie zufolge der stärkste Antrieb für den internationalen Rechtsterrorismus. Die Ergebnisse eines zweijährigen Monitorings von mehr als 600 Online-Kanälen zeigten, dass sich in digitalen Hass-Communities im Internet rechtsextreme Parallelgesellschaften bilden, teilte die Amadeu-Antonio-Stiftung am Donnerstag in Berlin mit. Sie würden sich zunehmend abschotten und in einen »kollektiven Wahn« hineinsteigern.

Die Täter beriefen sich bei Anschlägen wie in Christchurch und Halle auf eine ähnliche Ideologie, wählten ähnliche Anschlagsformen, bezögen sich in Manifesten aufeinander, motivierten sich damit gegenseitig und würden um Nachahmungstäter werben, betonte die Stiftung. Dem müsse mit flächendeckender Förderung von Medienkompetenz innerhalb und außerhalb der Schule begegnet werden, um Jugendliche gegen Strategien zur Meinungsmanipulation zu immunisieren.

Die Auseinandersetzung mit rechtsextremer Online-Radikalisierung müsse beginnen, bevor Menschen in geschlossenen Hass-Communities landen, forderte die Stiftung. Dies könne nur durch eine aufmerksame digitale Zivilgesellschaft gelingen, »die Gegenrede und Widerspruch gegen Hassnarrative leistet«. Konspirative Online-Gruppen könnten zudem nur mit höherem Verfolgungsdruck durch Netzwerkbetreiber und besser geschulte Sicherheitsbehörden aufgelöst werden.

Die Stiftung hat nach eigenen Angaben für die Analyse mehr als 300 verschiedene Youtube-Kanäle, mehr als 200 Telegram-Kanäle und -Gruppen und über 150 Facebook-Gruppen ausgewertet. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -