Wohnsitzauflage für Geflüchtete behindert Jobsuche

  • Lesedauer: 1 Min.

Geflüchtete, denen eine bestimmte Wohnregion vorgeschrieben wird, haben schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu den Auswirkungen regionaler Wohnsitzauflagen hervor. Die Verbote ohne Genehmigung umzuziehen, senkten die Wahrscheinlichkeit, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, um rund sechs Prozentpunkte, hieß es. Befragt wurden 8000 Geflüchtete.

Regionale Wohnsitzauflagen für anerkannte Geflüchtete wurden 2016 eingeführt. Die Vorschrift auf Ebene von Landkreisen, Städten oder Gemeinden wenden sieben Bundesländer an: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Einführung wurde unter anderem damit begründet, dass die Auflage die Versorgung mit Wohnraum, den Erwerb von Sprachkenntnissen und die Integration in den Arbeitsmarkt fördere. Umzugsverbote verhindern den Angaben nach allerdings oft den Auszug aus einer Gemeinschaftsunterkunft in eine private Wohnung.

»Die bisherigen Ergebnisse sprechen nicht dafür, dass das Ziel, die Integrationschancen von Geflüchteten durch Wohnsitzauflagen zu verbessern, tatsächlich erreicht wurde«, betonten die Autoren der Studie. Bei Arbeitsmarktintegration und dezentraler Unterbringung außerhalb von Gemeinschaftsunterkünften sei eher das Gegenteil der Fall. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal