Verein Uniter wird zum Prüffall

Verfassungsfeindliche Tendenzen des Vereins sollen untersucht werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Das Verfassungsschutz hat einem Bericht zufolge den unter Rechtsextremismusverdacht stehenden Verein Uniter ins Visier genommen: Das Bundesamt (BfV) habe den Verein zum Prüffall erklärt, berichtete der »Spiegel« am Mittwoch. Als »Prüffall« gelten beim Verfassungsschutz Vereinigungen, bei denen mögliche verfassungsfeindliche Tendenzen untersucht werden, die aber noch nicht mit nachrichtendienstlichen Mitteln beobachtet werden.

Das Bundesamt darf öffentlich nicht über seine Prüffälle Auskunft geben. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP teilte es lediglich mit, dass »der Verein 'Uniter e.V.' derzeit kein Beobachtungsobjekt des BfV« sei. In dem Verein sind vor allem aktive und ehemalige Soldaten und Polizisten organisiert.

Der Verein war in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, weil Uniter-Gründer André S. Anhänger in rechten Chatgruppen auf angeblich drohende Katastrophen vorbereitete. Bis vor kurzem war er Berichten zufolge Soldat der Bundeswehr-Eliteeinheit KSK. Im Dezember wurde zudem bekannt, dass ein CDU-Kommunalpolitiker in Sachsen-Anhalt Mitglied von »Uniter« ist; auf Druck der Partei trat er dann aus der CDU aus.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte im Dezember Soldaten vor dem Verein gewarnt: »Jeder sollte sich bewusst sein, dass man sich mit einer Mitgliedschaft in Uniter und mit dem Tragen von Uniter-Symbolik selbst dem Verdacht aussetzt, in der Nähe rechtsextremer Netzwerke und Chats zu stehen.« Der Verein selbst bestreitet rechte Tendenzen. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.