Virus fördert Trend zur Heimarbeit
Kassenärzte: Bei Verdacht auf Ansteckung erst anrufen
Berlin. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat davor gewarnt, bei Verdacht auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus direkt zum Arzt zu gehen. »Nichts wäre fataler, sowohl die Patienten als auch Ärzte in den Praxen unnötigen Risiken auszusetzen und damit die Versorgung insgesamt zu gefährden«, sagte der stellvertretende KBV-Vorstandschef Stephan Hofmeister am Dienstag in Berlin. Bürger sollten zunächst zu Hause bleiben und beim Arzt oder den regionalen Behörden anrufen.
Zur Erforschung von Mitteln zur Diagnose und Behandlung des neuen Coronavirus will die EU-Kommission bis zu 90 Millionen Euro mobilisieren. Die Hälfte soll aus dem Forschungsprogramm Horizon 2020 kommen, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Die übrigen 45 Millionen Euro soll die Pharmaindustrie beisteuern. Die Initiative sei Teil der koordinierten Antwort auf die Gesundheitsbedrohung durch die neue Krankheit Covid-19, für die die EU insgesamt 230 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte.
Auch die großen High-Tech-Unternehmen stellen ihre Abläufe auf einen Epidemiemodus um. Twitter hat alle seine Beschäftigten weltweit aufgerufen, wegen der Coronavirusgefahr von Zuhause aus zu arbeiten. Interne Besprechungen und wichtige Aufgaben sollen für den Internet-Zugang optimiert werden. Ziel sei, die Mitarbeiter zu schützen und die Ausbreitung der Krankheit zu bremsen. Twitter hatte Ende vergangenen Jahres 4900 Vollzeit-Beschäftigte weltweit. In Hongkong, Südkorea und Japan müssen die Twitter-Mitarbeiter zwingend zu Hause arbeiten. In anderen Ländern können sie auch ins Büro kommen. Dafür wurden an den Standorten zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen verordnet. Zudem wird verstärkt abgepacktes Essen angeboten.
Google lässt unterdessen seine Beschäftigten in der EU-Zentrale in Dublin vorsichtshalber für einen Tag Zuhause arbeiten, nachdem sich bei einem Mitarbeiter Grippe-ähnliche Symptome zeigten. Der Internet-Konzern will dabei auch testen, wie gut seine Abläufe bei einer für längere Zeit verordneten Schließung funktionieren. In den vergangenen Tagen hatten Tech-Unternehmen bereits Reisen für ihre Mitarbeiter eingeschränkt. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.