Nicht nur die AfD ist verantwortlich

Aert van Riel sieht Erfolge und Probleme beim Kampf gegen rechte Gewalt

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Im Kampf gegen rechte Gewalt reicht es nicht, salbungsvolle Reden zu halten. Den Worten der Regierungspolitiker nach den rassistischen Morden von Hanau müssen auch Taten folgen. Bislang funktioniert aber nur der staatliche Repressionsapparat. Die Sicherheitsbehörden sind zuletzt rigoros gegen rechtsradikale Gruppen vorgegangen. Jüngstes Beispiel hierfür waren die Razzien gegen »Aryan Circle Germany« in Schleswig-Holstein und anderen Ländern. Diese Aktionen müssen nicht überschwänglich gelobt werden. Die Beamten haben schlicht das getan, wofür sie eingestellt worden sind.

Es gibt aber noch eine andere Ebene. Nicht nur die AfD, sondern auch Vertreter von Regierungsparteien tragen eine Mitverantwortung für den Rechtsruck. Viele von ihnen reagierten zurückhaltend auf das brutale Vorgehen griechischer Grenzbeamter gegen Geflüchtete. Die Schutzsuchenden wollen von der Türkei aus in die Europäische Union gelangen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist über die Gewalt im Grenzgebiet informiert und lobte trotzdem die konservative Athener Regierung als »Schutzschild« der EU. Die CDU-Politikerin hat somit ihre Zustimmung dafür signalisiert, dass in Griechenland das Grundrecht auf Asyl faktisch ausgesetzt wurde. Eine solche Haltung ist ebenso gefährlich für das gesellschaftliche Klima wie das rassistische Pöbeln der AfD-Politiker.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -