Millionen neue Masken und Rettungsgelder

Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert Rettungsschirm für Arztpraxen

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 3 Min.

Nach den Krankenhäusern hat nun auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) einen Rettungsschirm für Arztpraxen in der Coronakrise gefordert. Bund und Länder hatten sich Ende vergangener Woche auf einen Schutzschirm für die knapp 2000 Krankenhäuser verständigt. Die Häuser sollen planbare Eingriffe verschieben, um Behandlungskapazitäten zur Versorgung von Covid-19-Patienten zu haben. Mögliche Einnahmeausfälle sollen von den Krankenkassen kompensiert werden.

Der Schutz vor finanziellen Einbußen ist auch KBV-Vorstand Andreas Gassen ein wichtiges Anliegen, handele es sich doch bei den Praxen niedergelassener Ärzte um »den Damm der Versorgung«. Er sichere, dass in Deutschland die Kliniken »sehr viel besser mit der Coronakrise fertig werden als in den meisten anderen Ländern«. Jedoch hätten einige Praxen wegen Coronafällen beim Personal schließen müssen. Personal fehle auch wegen den Schul- und Kitaschließungen. Zudem müssten die niedergelassenen Ärzte zusätzlich zur Regelversorgung nun noch Coronapatienten behandeln. Die KBV begrüßte die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für Donnerstag angekündigte Lieferung von zehn Millionen Atemschutzmasken für das Gesundheitswesen in Deutschland. Gassen rechnet damit, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen die Masken bis Ende der Woche vor Ort verteilen werden. Auch Desinfektionsmittel für die Praxen sei ausreichend vorhanden.

Gesundheitsminister Spahn hatte in einem Fernsehbeitrag gesagt, die Masken könnten endlich an Ärzte, an kassenärztliche Vereinigungen und an die Bundesländer ausgeliefert werden. Das Hilfsmittel war auch aufgrund von Hamsterkäufen der Bürger knapp geworden. Angesichts einiger Engpässe auch bei den Testverfahren räumte Spahn ein, dass es nicht zu schaffen sei, jeden Tag Hunderttausende Bundesbürger zu testen. Das sei selbst in dem Land nicht möglich, das weltweit die größten Kapazitäten dafür habe.

In Bezug auf eine möglich Ausgangssperre erklärte Spahn, dass zunächst die bereits getroffene Maßnahmen wirken müssten. Die Effekte von Schulschließungen oder der Schließung von Bars und Geschäften würden sich nicht schon in zwei oder drei Tagen in den Statistiken zeigen. Der Minister kündigte zudem konkrete Hilfen für die Pflegebranche an. Dazu zählen Entlastung von Bürokratie, finanzielle Hilfen und personelle Unterstützung. Ziel sei es, dass Pflegekräfte gesund bleiben und Pflegebedürftige nicht mit dem Virus in Kontakt kommen.

Um Patienten und Apotheker vor Ansteckung zu schützen, haben diverse Krankenkassen die Abgaberegeln für Apotheken bei ihren Rabattverträgen gelockert. Für den Fall, dass das verschriebene Arzneimittel in der Apotheke nicht vorrätig ist, müssen Pa-tienten kein zweites Mal kommen, sondern dürfen direkt ein vorrätiges, wirkstoffgleiches Präparat mitnehmen. Mit Agenturen

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