Wo bleiben Mandate der Solidarität?

René Heilig erwartet mehr als nur der Lage angepasste Bundeswehr-Aufträge

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Bundestag hat das Anti-IS-Mandat für die Bundeswehr modifiziert. Das zeigt zumindest eines: Unser Parlament kann auch in schwierigen Pandemiezeiten flexibel auf veränderte Lagen reagieren. Doch sind das Thema und die Änderungen wirklich der weltweiten Krisensituation angemessen?

Sicher, die Terroristen des Islamischen Staaten machen keine Corona-Pause. Man muss die fanatischen Krieger im Auge behalten. Dennoch, Bundesregierung und Bundestag hätten zumindest auch über den deutschen Beitrag zu anderen internationalen Problemen beraten müssen. Sollte sich die Pandemie weiter so rasant und flächendeckend ausbreiten, stehen gerade Bürgerkriegsländer wie Syrien, Irak, Libyen oder Jemen vor dem totalen Kollaps.

Schon jetzt vegetieren Zehntausende, die fliehen mussten, weil sie von Bomben bedroht werden, hilf- und rechtlos an den EU-Außengrenzen. Werden Menschen demnächst auch noch von Viren angegriffen, sind neue Flüchtlingswellen absehbar. Gewiss, im Innern der EU sind die aktuellen Probleme gewaltig. Doch Solidarität muss auch nach außen geübt werden. Zumal Deutschland und andere Staaten in der EU durch profitable Waffenlieferungen ihren Teil dazu beigetragen haben, dass ganze Regionen im Elend versinken. Auch dazu hätte man gern die Position unserer Regierung und des Parlaments erfahren. Samt konkreten Angeboten an seriöse Hilfsorganisationen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!