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Was geht? Das geht:

Wir feiern die neue Bleib-zuhause-Kultur: Heute mit Kurt Weill und Ute Lemper

  • Lesedauer: 2 Min.

Was soll man tun, wenn man jetzt so viel zu Hause bleiben muss?

Zum Gedenken an die Befreiung der deutschen Konzentrationslager vor 75 Jahren gibt die Musical- und Chansonsängerin Ute Lemper ein Online-Konzert aus ihrem New Yorker Wohnzimmer. Das teilte am Sonntag das Kurt-Weill-Fest mit, das das Konzert diesen Dienstag ab 20 Uhr auf seiner Facebook-Seite überträgt. Lemper werde bei dem Auftritt »Lieder der Rebellion, der Hoffnung und des Widerstands« singen, »die alle während des Holocausts geschrieben wurden«.

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Runter vom Sofa und rein ins Internet: "nd" gibt einen Überblick, was in Zeiten der Coronakrise kulturell los ist.

Der Auftritt ist Teil einer Konzertreihe der Carnegie Hall in New York, die für die Übertragung nach Europa mit dem Kurt-Weill-Fest Dessau kooperiert. Das Kulturfest zu Ehren des Komponisten Kurt Weill musste in diesem Jahr wegen der Coronakrise abgebrochen werden. Im vorigen Jahr hatte Lemper, die auf die Lieder von Weill spezialisiert ist, an dem 1990 ins Leben gerufenen jährlichen Festival teilgenommen.

Das Leben Kurt Weills ist untrennbar mit dem Holocaust und den beiden Städten Dessau und New York verbunden: Er wurde 1900 in Dessau als Sohn eines jüdischen Kantors geboren. Nach Regierungsantritt der Nazis floh er über Berlin und Paris in die USA. Am New Yorker Broadway wurde Weill, der in Berlin und Leipzig durch seine Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht (»Dreigroschenoper«, 1928; »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, 1930) bekannt geworden war, zu einem Weltstar. Er starb 1950 in New York. Auch die 1963 in Münster, Westfalen, geborene Lemper wurde nach verschiedenen Rollen in europäischen Musical-Produktionen am Broadway zum Star; seit 1998 wohnt sie in New York. Der Dessauer Festival-Intendant Jan Henric Bogen dankte ihr und der Carnegie Hall für die gemeinsame Veranstaltung »in diesen unsicheren Zeiten«, für »etwas Trost und Zerstreuung durch Musik«. nd

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