Profit über Umwege

Philip Malzahn über die versteckte deutsche Kriegsfreudigkeit

  • Philip Malzahn
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Türkei ist Hauptabnehmer deutscher Kriegswaffen. Ein Land, das seinen imperialen Anspruch mehr als jedes andere in der Region gewaltsam durchsetzt. Ein Land, das ethnische und ideologische Konflikte aktiv fördert und mit seinen militärischen Umtrieben dazu beiträgt, jene Fluchtwellen auszulösen, die später Europa erreichen.

An dieser Stelle ist der deutsche Export von Kriegsgerät irgendwie zu verstehen. Gewisse Ähnlichkeiten besitzen Bundesrepublik und Türkei schon: Man wirkt den eigenen geostrategischen Zielen entgegen. Beim Thema Flüchtlinge etwa ist der Anspruch beider Länder eine reduzierte Zahl. Man will sie einfach nicht. Bei der Problemlösung hat man verschiedenes ausprobiert: Mal schließt man einen Milliardendeal, mal blökt man sich an. Beim Thema Waffen ist man sich immer einig, denn das ist ein Bombengeschäft, und damit lässt sich angeblich auch der Interessenfrieden sichern.

Dass das wirklich noch als Argument gilt, ist eigentlich unglaublich. Erdoğan wird damit weiter in Syrien und Libyen den Krieg anheizen. In der eigenen Bevölkerung wächst die Kritik. Und in Libyen verdienen von ihm ausgerüstete Milizen Millionen mit den Abertausenden Flüchtlingen - ob durch Schmuggel, Sklavenhandel oder die europäisch mitfinanzierte Internierung. Dass in Zukunft weniger Menschen versuchen, nach Europa zu gelangen, ist nicht anzunehmen. Dass Deutschland über Umwege daran saftig verdient, leider schon.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -