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- Corona und soziale Folgen
Start eines Experiments
Aert van Riel zu den neuesten Corona-Lockerungen
Die Beschränkungen in der Coronakrise dürfen nur in kleinen Schritten aufgehoben werden. Ein zu lockerer Kurs birgt die Gefahr, dass die Zahl der Erkrankten wieder in die Höhe schnellt und die Situation schwieriger zu beherrschen ist. Was nun beginnt, ist ein Experiment. Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, dass das öffentliche Leben langsam wieder hochgefahren werden soll. Erst in einigen Wochen werden die Zahlen zeigen, ob damit der richtige Weg eingeschlagen oder zu unvorsichtig gehandelt wurde. Der Aktivismus mancher Ministerpräsidenten bei den Lockerungen lässt jedenfalls kaum vermuten, dass hier auf der Basis von vernünftigen Überlegungen gehandelt wurde. Das gilt auch für diejenigen, die in der Union in Zukunft die Führungsrolle übernehmen wollen - Bayerns Regierungschef Markus Söder und sein nordrhein-westfälischer Amtskollege Armin Laschet. In der Politik geht es immer auch um Selbstdarstellung und Macht. Und diese lässt sich untermauern, wenn man schnelle Erfolge vorweisen kann. Tatsächlich ist die Coronakurve gesunken, und in Deutschland sterben weniger Menschen an dem Virus als in anderen betroffenen Ländern. Nach den Vorstellungen Söders soll darauf bald öffentlichkeitswirksam in bayerischen Biergärten angestoßen werden. Nachvollziehbar ist das nicht. Es gilt vielmehr nach wie vor, wachsam zu sein und das Leben von Menschen zu schützen.
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