Werbung

Pflichtübung Arbeitsschutz

Haidy Damm über Ankündigungen von Konsequenzen in Schlachthöfen

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist nicht so, dass in den vergangenen Jahren alles gut war in der Fleischbranche. Die miesen Arbeitsbedingungen, die schlechte Unterbringung, die krankmachende Maloche, all das hat sich seit der letzten Empörungswelle nicht geändert. Die katastrophalen Zustände sind nur in Vergessenheit geraten. Die hohe Zahl der Corona-Infizierten in den Schlachthöfen holt all das wieder an die Oberfläche.

Bis zur vergangenen Woche konnten sich die Fleischkonzerne ausruhen auf verordneten freiwilligen Maßnahmen. Damit könnte nun Schluss sein. Doch das Verhalten der Branche selbst spricht nicht dafür, dass sich etwas ändern wird. Vorsorglich weist der Branchenverband darauf hin, dass die steigende Zahl der Infizierten nichts mit den Arbeitsbedingungen zu tun habe. Und falls doch, die Maßnahmen der Bundesregierung wie etwa Unterbringung in Einzelzimmern, seien schlicht zu teuer und schadeten der Wettbewerbsfähigkeit. Von Reformwillen keine Spur.

Dabei ist sowohl die Fleischindustrie wie auch die Landwirtschaft auf migrantische Arbeiter*innen angewiesen. Das gilt in Deutschland wie im Rest von Europa. Denn nur so kann Gemüse und Schnitzel so billig produziert werden, wie der Markt es verlangt. Notweniger Arbeitsschutz, effektive Kontrollen und gute Bezahlung sind Pflicht, um, wie Bundesarbeitsminister Heil betonte, »in der Branche aufzuräumen«. Kür wäre, am System der Exportorientierung und am Wachstumswahn zu rütteln.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -