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Droht Städten durch Coronakrise der Verkehrskollaps?

Greenpeace warnt nach Einbruch der Nutzung des ÖPNV vor Auto-Kollaps

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat als Folge der Coronakrise vor einem Auto-Kollaps in Städten gewarnt. Aus Sorge vor Ansteckungen mieden viele Menschen öffentliche Verkehrsmittel, die Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen seien eingebrochen - und mehr Strecken würden mit dem Auto gefahren, heißt es in einer Kurzstudie. Dadurch könnten alleine in den Großstädten die mit dem Auto zurückgelegten Personenkilometer um bis zu 20 Milliarden pro Jahr steigen. Dies bedeute mehr Staus und mehr klimaschädliches Kohlendioxid (CO2). Es drohe ein »Verkehrsinfarkt«, die CO2-Emissionen könnten um zusätzliche 3 Millionen Tonnen steigen.

»Damit Corona nicht auch die Verkehrswende infiziert, müssen Städte jetzt mehr Platz für Radfahrende und Fußgänger schaffen«, so Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann. Mit besseren Rad- und Fußwegen könnten Städte verhindern, dass Menschen wieder in ihr Auto gezwungen würden. Dies sei eine »riesige Chance«, um beim Umstieg auf sichere, saubere und klimafreundliche Verkehrsträger voran zu kommen.

Weltweit nutzen Städte die Coronakrise, um Straßenraum neu zu verteilen. Brüssel erklärte kürzlich die komplette Innenstadt zur Tempo 20 Zone, Fußgänger und Radfahrer haben Vorrang vor Autos. Mailand und Madrid widmeten zahlreiche Straßen in Fahrrad- und Fußgängerzonen um, damit Menschen sich in sicherem Abstand bewegen können. Auch Berlin sperrte bereits Autospuren ab, um mehr Platz für Fahrradfahrende zu schaffen. Laut einer ebenfalls heute veröffentlichten Greenpeace-Abfrage unter den zehn größten deutschen Städten, findet das Berliner Beispiel dort bislang allerdings keine Nachahmer. dpa/nd

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