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Geflüchtete werden in Quarantäne-Heim verlegt

Insgesamt 28 Bewohner einer modularen Unterkunft in Berlin-Buch haben sich mit dem Coronavirus infiziert

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Unterkunft in Buch zählt zu den modernsten, die Berlin zu bieten hat. In solchen sogenannten Modularen Unterkünften (MUF) haben die Geflüchteten im Erdgeschoss separate Apartments, die sich zwei bis vier Personen teilen. Zwar gibt es auch Gemeinschaftsbäder, bei denen sich maximal 15 Personen vier Duschen teilen müssen. Trotz der vergleichsweise guten Ausstattung ist es in der Modularen Unterkunft für Geflüchtete in der Wolfgang-Heinz-Straße in Buch nun zu einem größeren Infektionsausbruch gekommen.

»Von den 28 Menschen, die sich insgesamt in der Unterkunft mit dem Coronavirus infiziert haben, sind aber nicht mehr alle in der Unterkunft«, sagt Stefan Strauß, der Pressesprecher von Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke), am Sonntag zu »nd«. Bereits Mitte der vergangenen Woche wurde eine erste Gruppe von 39 Personen, darunter drei positiv auf das Coronavirus getestete Menschen sowie deren Kontaktpersonen, aus Buch weg verlegt. An diesem Samstag wurden dann noch mal 22 Geflüchtete aus dem MUF in eine Quarantäne-Unterkunft an der Buchholzer Straße in Pankow gebracht, darunter sieben Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Die restlichen 18 infizierten Menschen können in der Unterkunft in häuslicher Quarantäne verbleiben. Damit verzichtet das Gesundheitsamt Pankow auch auf eine Vollquarantäne-Verfügung, wie sie beispielsweise in einer Asylbewerberunterkunft im brandenburgischen Hennigsdorf von den dortigen Behörden erlassen worden war (»nd« berichtete).

Dass aber auch in Berlin die in den Flüchtlingsunterkünften untergebrachten Menschen aufgrund chronischer Erkrankungen oder ihren Tätigkeiten als Pflege- und Reinigungskräfte in medizinischen Einrichtungen besonders gefährdet sind, davor hatte der Berliner Flüchtlingsrat bereits vor einigen Wochen gewarnt. »In Sammelunterkünften mit Mehrbettzimmern, gemeinschaftlichen Küchen und Sanitäranlagen ist es aber unmöglich, die erforderlichen Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten«, hieß es seinerzeit in einer Pressemitteilung des Flüchtlingsrats. Insgesamt, so der Flüchtlingsrat, sei die »Unterbringungspolitik« des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten in Berlin »verantwortungslos«.

In der für die Geflüchteten-Unterbringung federführenden Senatsverwaltung für Soziales sieht man sich im Vergleich zu Brandenburg besser aufgestellt. »Wir in Berlin benutzen die Begrifflichkeit von Massenunterkünften gar nicht«, sagt Breitenbachs Sprecher Stefan Strauß. In der Quarantäne-Unterkunft sind laut Strauß 77 Menschen aus verschiedenen Flüchtlingsheimen untergebracht, Infizierte und Kontaktpersonen. Derzeit leben den Angaben zufolge in Berlin in zusammen 83 Unterkünften etwa 20 000 Menschen. Unter ihnen gibt es aktuell 36 mit dem Coronavirus Infizierte.

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