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Sexarbeit ist Arbeit
Die Abschaffung von Prostitution ist weder möglich noch nötig
Im Zuge des coronabedingten Berufsverbots für Sexarbeiter*innen fordern 16 Bundestagsabgeordnete aus Union und SPD gleich die endgültige Abschaffung der Prostitution: Mit dem »Schwedischen Modell« sollen der Kauf sexueller Dienstleistungen und damit die Freier kriminalisiert, Zwangsprostitution beendet und Sexarbeiter*innen geschützt werden. Dagegen wehren sich - auch über den Internationalen Hurentag am 2. Juni hinaus - Berufsverbände und Prostituierte.
Denn ein Sexkaufverbot macht alle Sexarbeiter*innen pauschal zu Opfern. Zwangsprostitution ist durchaus ein Problem, durch Gesetze gegen Menschenhandel jedoch bereits strafbar. Das weitläufige Argument, es handele sich um eine frauenfeindliche Tätigkeit, zu der Frauen gezwungen würden, übersieht nicht nur, dass auch Männer, Trans und Nicht-binäre Personen Sexarbeit leisten. Es übersieht auch, dass sexuelle Dienstleistungen durchaus einvernehmlich sind. Ist dies nicht der Fall, sollten Gesetze gegen Vergewaltigung greifen.
Der Vorstoß reiht sich also ein in die anhaltende Stigmatisierung von Prostitution als »unsittliche« Dienstleistung. Er ignoriert, dass sich das »älteste Gewerbe der Welt« nicht einfach abschaffen, sondern lediglich in den Untergrund drängen lässt. In alter Tradition wird über den weiblichen Körper – und ihren Einsatz – bestimmt. Dabei sollte der feministische Slogan »My Body, My Choice« auch hier zutragen kommen.
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