Heulen und Zähneklappern

Uwe Kalbe über den angeblich geplanten Abzug von US-Soldaten

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass die US-Truppen in Deutschland sich jeder Kontrolle von deutscher Seite entziehen - der angeblich geplante Abzug US-amerikanischer Soldaten ist einer. Und die einsetzende Panik zeigt die ganze Hilflosigkeit im Angesicht dieser Erkenntnis. Angeblich selbstbewusste und -bestimmte Teilhabe Deutschlands, nuklear und überhaupt, entspringt dieser Illusion gleichberechtigter Partnerschaft mit den USA. Die jetzige Desillusionierung sollte einher gehen mit der Frage, ob die verstaubte transatlantische Einteilung der Welt in Gut und Böse tatsächlich eine Sicht ist, die es um jeden Preis zu verteidigen gilt.

Noch bevor ein Beschluss über den Abzug bestätigt ist, setzt ein Heulen und Zähneklappern ein, das Donald Trump sicher erfreuen wird. Wer über einen denkbaren Abzug von US-Soldaten klagt, tut das außer aus pragmatischen Gründen wie den Arbeitsplätzen, die am Militär mit seinen vielfältigen Bedürfnissen hängen, meist mit einem von Vorbehalten vernebelten Blick auf Russland. Dass aus dem Osten die Gefahr kommt, ist die verheerende These, die ein uraltes Feindbild erneuert und eigentlich überwundene Gefahren wiederbelebt. Zur Gefahr im Osten könnten die US-Soldaten selbst werden, wenn sie in Polen stationiert werden und den Konflikt mit Russland wieder eine Eskalationsstufe weiterdrehen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -