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Mehr Lohn für mehr Konsum

Simon Poelchau über den Mindestlohn in Zeiten von Corona

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

9,35 Euro pro Stunde sind zu wenig zum Leben. Sie sind weit unter dem, was ein armutsfester Lohn ist. Und was die Relation zu den Durchschnittsverdienten angeht, sind sie im EU-weiten Vergleich im unteren Bereich. Deswegen fordern die Gewerkschaften seit geraumer Zeit auch eine Anhebung auf zwölf Euro. Die Wirtschaftslobby will dies jedoch verhindern, sie benutzt die Coronakrise als Vorwand.

Damit soll vielen eine bessere Bezahlung vorenthalten werden, die vor einigen Wochen noch beklatscht wurden. Denn der Mindestlohn wird vor allem auch in Branchen wie dem Einzelhandel und der Landwirtschaft gezahlt, die während der Coronakrise gemeinhin als systemrelevant galten.

Vor allem steht die Forderung nach Mäßigung beim Gehalt dem entgegen, was die Politik und Ökonomen der Bevölkerung derzeit immer wieder einimpfen: Der Konsum und die Nachfrage müssten wieder in Fahrt kommen, damit das Land schnell wieder aus der Krise kommt. Doch dafür brauchen die Menschen auch das Geld. Sonst geht das nicht. Ein höherer Mindestlohn könnte dabei helfen, denn davon profitieren nicht nur die unteren Lohngruppen, weil er generell ein Signal für höhere Löhne wäre.

Insofern bleibt zu hoffen, dass die Wirtschaftslobby nicht mit ihren Forderungen durchkommt, und stattdessen auf die Vernunft gehört wird.

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