Werbung

US-Exzeptionalismus

Alexander Isele über die US-Sanktionsandrohungen gegen den Internationalen Strafgerichtshof

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 2 Min.

»Das beste Land der Erde« - kein US-Präsident kommt an dieser mantrahaft vorgetragenen Autosuggestion vorbei. Diese Propaganda ermöglicht es, dass die Vereinigten Staaten sich als Weltpolizei aufspielen. Natürlich gibt es in der US-Bevölkerung kritische Stimmen, die Kriegsverbrechen von US-Soldaten anprangern. Doch noch immer haben es die jeweiligen Präsidenten geschafft, die Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung zum jeweiligen Kriegseinsatz zu bekommen. Die Aufdeckung von Kriegsverbrechen ändert da wenig. Auch weil das Leben von US-Amerikaner*innen mehr zu zählen scheint. Was interessieren schon die Opfer aus Afghanistan oder Irak?

Präsident Trump ist dabei nicht anders als seine Vorgänger. Weder sein Parteikollege George W. Bush noch die Präsidenten der Demokratischen Partei Barak Obama oder Bill Clinton, in dessen Amtszeit der Beschluss zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs getroffen wurde, hätten es erlaubt, dass US-Soldaten international für ihre Verbrechen belangt werden. Wenn die Ordnungsmacht eingreift, dienen Kollateralschäden dem Zweck. Dabei brechen die USA internationales Recht oder wenden es gar nicht erst an, wenn es gegen die eigenen Interessen geht. Weil sie die einzige Supermacht sind, können sie das tun, ohne Sanktionen fürchten zu müssen. Die Sanktionsdrohungen gegen die Mitglieder des Internationalen Strafgerichtshofes sind nur die Konsequenz aus dem selbst erklärten Exzeptionalismus der Vereinigten Staaten von Amerika.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.