Briefe sind keine Lösung

Daniel Lücking über den Brandbrief zum Kommando Spezialkräfte

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Briefe aus dem Kommando Spezialkräfte (KSK): Da war vor Jahren ein Drohbrief, in dem der Verein kritischer Soldaten »Darmstädter Signal« als »Feind im Innern« gebrandmarkt wurde. Kürzlich meldete sich dann der Kommandeur der Eliteeinheit mit einem Brief zu Wort, in dem er rechtsradikale Soldaten aufforderte, das KSK zu verlassen. Nun schreibt ein Whistleblower, gibt einen Einblick in die innere Verfasstheit der Elitetruppe und schlägt Alarm.

Mit dem zwölfseitigen Brandbrief wird klar, dass der Rechtsradikalismus in Calw strukturell ist und nicht punktuell vorkommt. Wer nun, wie das Verteidigungsministerium, der Ansicht ist, es reiche eine Arbeitsgruppe, um den Vorfällen nachzugehen, irrt.

Es sind nicht nur die Soldat*innen in Calw zu überprüfen, denn sie operieren nicht allein. Ihre Einsätze bringen sie immer wieder in Kontakt mit zahlreichen anderen Soldat*innen. Sanität, Instandsetzung, Lufttransport, Fallschirmausbildung und nicht zuletzt auch mit denjenigen in der Politik, die sich aufgewertet fühlen, wenn sie es mit »den echten Soldaten« zu tun haben. Das Problem des Rechtsradikalismus ist tief in der gesamten Truppe verwurzelt. Es beginnt dort, wo beim ersten Anzeichen von Kritik der ungehörige Generalverdacht gegen Soldaten beklagt wird.

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