Heute ist morgen schon alt
Was ein zukunftsfähiges Zuhause braucht
Auch wenn manche Entwicklungen noch nicht absehbar sind: Das Haus der Zukunft wird energetisch weitgehend autark, intelligent und schwellenfrei sein. Strom und Wärme werden direkt im Haus produziert. Die Grundlage hierfür sind regenerative Energieträger, wie Solarenergie oder Geothermie, und eine leistungsfähige Energie- und Gebäudetechnik.
Vorausschauende Bauherren planen die dafür erforderlichen Leitungen und Anschlüsse gleich mit, um die Technik später einfacher nachrüsten zu können. Das spart zusätzlichen Aufwand und Mehrkosten.
Energiestandard der Zukunft: Regenerativ und intelligent
Eine solarthermische Anlage liefert Warmwasser und beheizt das Haus, während die Photovoltaikanlage Strom produziert. Was davon nicht selbst im Haushalt verbraucht wird, können Eigentümer in das Stromnetz einspeisen und sich vergüten lassen oder in Batterien zwischenspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt nutzen - zum Beispiel zum Aufladen des Elektroautos. Noch energieeffizienter wird das Haus durch die Installation einer Wärmerückgewinnungsanlage. Wie bei einem »umgekehrten Kühlschrank« entzieht eine Pumpe der Umgebung Wärme und speist sie in den Heizkreislauf des Hauses ein.
Energetisch autark wird das Zuhause, wenn es in der Lage ist, die Erzeugung und Verarbeitung der Energie autonom zu steuern. So entscheidet eine Steuerungszentrale beispielsweise selbstständig, ob Solarstrom in das Stromnetz eingespeist oder gespeichert wird, oder sie startet die Waschmaschine, wenn die Sonneneinstrahlung auf dem Dach am stärksten ist.
Möglich machen das sogenannte BUS-Systeme. Das sind Datenleitungen, die die Informationen mehrerer hintereinander geschalteter Geräte gemeinsam transportieren und mit der Steuerungszentrale verbinden. Diese kann dann mit allen Geräten kommunizieren, die im Haus Energie erzeugen oder verbrauchen und so die Energie nach Bedarf intelligent einsetzen.
Zukunftsfähigkeit: Mehr als nur Energieeffizienz
Die Zukunftsfähigkeit eines Wohnhauses bedeutet auch, beim Hausbau auf Barriere- und Schwellenfreiheit zu achten und die Wohnflächen so zu konstruieren, dass sie flexibel nutzbar sind. Ein einfacher, kompakter Grundriss ist von Vorteil, wenn später etwa ein zusätzliches Kinderzimmer eingerichtet oder eine Einliegerwohnung für die dann pflegebedürftigen Eltern abgetrennt werden soll.
Über die BUS-Technik des Hauses können intelligente Geräte einfach nachgerüstet werden, etwa durch altersgerechte Assistenzsysteme wie druckempfindliche Fußböden, die Stürze von Hausbewohnern erkennen.
Die staatliche Förderbank KfW unterstützt zukunftsorientiertes Bauen. »Je niedriger der Energieverbrauch, desto höher fällt die Förderung der KfW aus«, erklärt LBS-Experte Sven Schüler. Für einen Neubau als »Effizienzhaus 40plus« erhalten Häuslebauer von der KfW einen Förderkredit in Höhe von bis zu 120 000 Euro sowie einen Tilgungszuschuss von maximal 30 000 Euro.
»Ein Bausparvertrag ist die ideale Ergänzung zur KfW-Förderung, da diese nur bestimmte Maßnahmen unterstützt und in der Regel nicht den gesamten Finanzierungsbedarf für den Hausbau abdeckt. Zusammen mit der angesparten Bausparsumme und dem zinsgünstigen Bauspardarlehen finanzieren sich Eigentümer ihr Traumhaus günstig«, so Schüler. LBS/nd
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