• Politik
  • US-Truppen in Deutschland

Trump bestätigt Reduzierung der US-Truppen in Deutschland auf 25.000

US-Präsident will Bundesrepublik »bestrafen«

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. US-Präsident Donald Trump hat bestätigt, die Zahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten auf 25.000 senken zu wollen. Trump begründete dies am Montag damit, dass Deutschland zu wenig für die Verteidigung ausgebe: Die Bundesregierung schulde der Nato »Milliarden von Dollar«, sagte der Präsident im Weißen Haus. Außerdem behandle Deutschland die USA beim Handel »sehr schlecht«.

Trump sagte, derzeit seien 52.000 US-Soldaten in Deutschland stationiert. »Das sind riesige Kosten für die USA.« Die Zahl werde deswegen auf 25.000 Soldaten gesenkt.

Für gewöhnlich sind in Deutschland allerdings nur rund 35.000 US-Soldaten stationiert. Laut dem Pentagon waren es Ende März genau 34.674. Hinzu kommen tausende zivile Mitarbeiter der US-Streitkräfte und des Verteidigungsministeriums. Die Zahl der US-Soldaten kann sich rund um Großmanöver wie der im März wegen der Corona-Krise unterbrochenen Übung »Defender Europe 2020« ändern.

Trump hat Deutschland wiederholt vorgeworfen, nicht genug für die Verteidigung auszugeben. Der Präsident drängt die europäischen Nato-Verbündeten seit Jahren zu deutlich höheren Militärausgaben. Die Nato-Staaten haben als Ziel ausgegeben, zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Deutschland ist weit von diesem Ziel entfernt: 2019 lag der Anteil bei 1,38 Prozent.

Trump spricht deswegen immer wieder davon, dass Deutschland der Nato Geld schulde - obwohl Nato-Beiträge und Verteidigungsausgaben zwei verschiedene Dinge sind. Deutschland befinde sich im »Zahlungsrückstand«, sagte der US-Präsident am Montag. »Sie schulden der Nato Milliarden von Dollar, und sie müssen sie zahlen. Wir schützen Deutschland, und sie sind im Zahlungsrückstand. Das ergibt keinen Sinn.«

Deutschland profitiere zudem von den im Land stationierten US-Soldaten, führte Trump aus. »Das sind gut bezahlte Soldaten. Sie leben in Deutschland, sie geben in Deutschland riesige Mengen an Geld aus.«

Auch beim Handel erhebt Trump regelmäßig Vorwürfe gegen Deutschland. Er wirft Deutschland - und vielen anderen Ländern - unfaire Handelspraktiken vor. »Wir verhandeln mit ihnen darüber, aber ich bin derzeit nicht zufrieden mit dem Deal, den sie machen wollen«, sagte der Präsident am Montag.

Mehrere Medien hatten Anfang Juni berichtet, Trump wolle bis September 9500 US-Soldaten aus Deutschland abziehen. Die US-Regierung informierte Deutschland in der Folge grundsätzlich über derartige Überlegungen, ließ die Bundesregierung aber über Details im Unklaren.

Kritiker werfen Trump vor, die Beziehungen zu den europäischen Bündnispartnern zu schwächen - und das in einer Zeit, in der Russland unter Präsident Wladimir Putin international immer aggressiver auftritt. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -