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Doppelte Botschaft
Alexander Isele über das Signal Nordkoreas an den südlichen Nachbarn
Das Signal aus Pjöngjang ist klar: Die Phase der Deeskalationspolitik zwischen beiden Koreas ist vorbei. Fast auf den Tag genau 70 Jahre nach Beginn des Koreakrieges am 25. Juni 1950, 20 Jahre nach dem historischen ersten innerkoreanischen Gipfel im Juni 2000 und knapp zwei Jahre nach dem Hoffnung weckenden Treffen der Staatschefs Kim Jong Un und Moon Jae zeigen die Rauchwolken über Kaesang, wie es um die Beziehungen steht. Nordkorea kündigte dazu an, Truppen entlang der entmilitarisierten Zone zu stationieren und so das Abrüstungsabkommen mit Südkorea zu verletzen.
Die Sprengung des Verbindungsbüros, das quasi auch als Botschaft diente, legt zum einen eine Fehlkalkulation Pjöngjangs offen. Dort hofften Kim Jong Un und sein Gefolge bis zuletzt, sich mit dem eher unkonventionellen US-Präsidenten Donald Trump auf eine Lockerung der Sanktionen zu einigen, ohne zuvor Zugeständnisse beim eigenen Nukleararsenal machen zu müssen. Doch Trump blieb hart, der Frust darüber entlud sich nun gegen Seoul, das sich bei den USA nicht genug für die Interessen des Nordens eingesetzt haben soll. Zum anderen verdeutlicht die Aktion auch die größere Rolle, die Kims Schwester Kim Yo Jong in Pjöngjang spielt. Sie war es, die bereits am Samstag den Bruch mit Seoul und eine Aktion des Militärs angekündigt hatte. Ein möglicher Friedensvertrag ist nun wieder außer Sicht.
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