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Ein neuer Vertrag der Generationen
Gruppe um Ex-Mitglieder von Aufstehen schreibt an Fridays for Future
In der vergangenen Woche hat sich der frühere Linksparteichef Oskar Lafontaine gegenüber der dpa hoffnungsvoll über die Zukunft der linken Sammlungsbewegung Aufstehen geäußert. »Durch die Coronakrise und die vorher sich abzeichnende Wirtschaftskrise werden die sozialen Verwerfungen in Deutschland stärker«, erklärte Lafontaine. Nach Gründung der Bewegung im September 2018 sei es an der Zeit, noch einmal einen neuen Anlauf zu machen. »Entscheidend ist, dass man die Leute mal wieder für soziale Dinge auf die Straße bringt.«
Der Bewegung sind aber prominente Personen abhandengekommen. Auch die frühere Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht hatte vergangenes Jahr ihren Rückzug erklärt. Am Mittwoch wählte Aufstehen einen neuen Vorstand, dem unter anderem die Filmregisseurin Laura Laabs, aber keine bekannten Politiker angehören. »Der Vorstand hat sich viel vorgenommen. Vielen der nach wie vor 150 000 registrierten Unterstützer fehlt es an einer klaren Ausrichtung der Bewegung, auch wenn sie sich dem Gründungsaufruf verbundenen fühlen«, hieß es in einer Mitteilung von Aufstehen.
Eine Nachfolgeorganisation ist nicht in Sicht. Kürzlich erschien allerdings ein offener Brief der bislang nicht bekannten »Gruppe Neubeginn«, der mehrheitlich frühere Sympathisanten oder Mitstreiter von Aufstehen angehören. Mitglieder der Gruppe sind der Historiker Peter Brandt, der Philosoph und Linke-Politiker Michael Brie, sein Parteikollege und Wirtschaftswissenschaftler Dieter Klein, die Schriftsteller Daniela Dahn und Ingo Schulze, die früheren Grünen-Funktionäre Antje Vollmer und Ludger Volmer sowie die ehemalige Linksfraktionschefin im EU-Parlament, Gabi Zimmer.
In dem Brief richten sich die Autoren an die Fridays-for-Future-Bewegung. Sie sehen sich als eher linke Vertreter der Eltern- und Großelterngeneration, welche Anliegen der Jungen unterstützen und ein neues Generationenbündnis anstreben. Im Zentrum steht das Anliegen, dass künftig die ökologische mit der sozialen und der Friedensfrage verbunden werden sollte.
Das bestätigte Gabi Zimmer im Gespräch mit »neues deutschland«. Die »Gruppe Neubeginn« beschrieb sie als »einen eher losen Zusammenschluss«. »Wir wollen keine festen Strukturen schaffen«, erklärte Zimmer. Die Mitglieder der »Gruppe Neubeginn« seien alte Bekannte, die schon lange miteinander in der Diskussion seien und an gemeinsamen Positionen arbeiten. »Wir wollen uns auch weiterhin mit Themen auseinandersetzen, die uns auf der Seele brennen«, so Zimmer.
Im internen Austausch haben die Erfahrungen von Mitgliedern bei Aufstehen eine Rolle gespielt. Zimmer erklärte, dass auch darüber diskutiert wurde, warum die Sammlungsbewegung gescheitert ist.
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