Werbung

Dann droht doch weiter

Daniel Lücking über die Effekte rechtsradikaler Drohungen

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 2 Min.

Es vergeht kaum noch ein Tag, an dem nicht irgendwo eine neue rechte Drohung eingeht. Die Büros von linken Politiker*innen sind davon ebenso regelmäßig betroffen, wie Redaktionen, einzelne Autor*innen oder Initiativen, die den rechtsradikalen Briefeschreibern nicht in den Kram passen. Die perfiden Drohungen, die sich gegen den privaten Lebensbereich richten, damit Angst und Schrecken verbreiten wollen, erreichen ihr Ziel jedoch nicht. Sie sind Ansporn, die Arbeit fortzusetzen, zu intensivieren.

Ein weiterer Effekt aber ist, dass sie das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden zersetzen. Wer glaubt ernsthaft noch daran, dass Täter ermittelt werden, wenn die Daten der Drohungen aus Polizeicomputern stammen und die in Frage kommenden Polizist*innen nicht etwa als Verdächtiger, sondern als »Zeuge« im Verfahren geführt werden? Polizei, Verfassungsschutz, Militärischer Abschirmdienst und Bundeswehr - die rechtsextremen Strukturen zerstören genau das Sicherheitsgefühl, das diese Behörden eigentlich liefern sollen. Wer in diesen Behörden über die rechtsextremen Umtriebe schweigt und lieber einen Korpsgeist lebt, ist längst Teil des rechtsradikalen Problems.

Zum Problem werden zunehmend aber auch Justizbehörden, die trotz Berufung der Absender auf die NSU-Terrorgruppe in den fortwährend eintreffenden Drohungen keine Ermittlungen aufnehmen wollen, ob hier eine weitere Terrorgruppe aktiv ist. Darauf, dass sich eine Terrorgruppe - wie der NSU 2011 nach zahlreichen Taten auf dem sprichwörtlichen Silbertablett eines brennenden Campingmobils - selbst ausliefert, sollte die Bundesanwaltschaft besser nicht warten.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.