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Corona ist entscheidend
Moritz Wichmann über Trumps Steuererklärung
Die US-Demokraten und die Öffentlichkeit in den Vereinigten Staaten werden Donald Trumps Steuererklärung nicht vor der Wahl im November zu sehen bekommen. Das ist die Essenz von zwei Gerichtsurteilen zum Thema, die vom Obersten Gericht der Vereinigten Staaten am Freitag verkündet wurden. Wie in seiner Geschäftskarriere, wo Verzögerung und Gegenklagen für Trump immer wieder genutzte Mittel waren, um sich durchzusetzen, um andere zur Aufgabe zu bewegen, scheint der US-Präsident auch hier wieder davongekommen zu sein. Die Demokraten wiederum waren lange Zeit aus Angst vor Wahlniederlagen in einigen Wahlkreisen zu vorsichtig, haben spät den Klageweg bestritten.
Dass Trump verzögert, durch alle Instanzen geht und im nun besonders konservativen Supreme Court Verbündete hat, die eine Entscheidung weiter verzögern, war absehbar. Doch dass der Präsident kein besonders erfolgreicher Geschäftsmann ist beziehungsweise oft wahlweise mit Unter- oder Übertreibung arbeitet, ist in den USA bekannt. Die Veröffentlichung seiner Steuererklärung, die vermutlich zeigt, dass er weniger wohlhabend ist, als er behauptet, was seinen Nimbus als erfolgreicher Geschäftsmann womöglich beschädigen würde, hätte vermutlich nur wenige von denen überzeugt, die ihn 2016 wählten, nun den Demokraten ihre Stimme zu geben.
Nicht vom Hals halten mittels teurer Anwälte kann sich Trump hingegen das Coronavirus und 130 000 Tote im Land. Die katastrophale Corona-Politik von Trump und der US-Regierung aber werden das wahlentscheidende Thema sein. Ignorieren und Entscheidungen in die Zukunft verschieben funktioniert hier nicht.
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