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Felix Jaitner über den armenisch-aserbaidschanischen Konflikt
Nach der jüngsten Gewalteskalation an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze hat die russische Regierung angeboten, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Das ist nur zu begrüßen. Im Westen dürfte inzwischen auch dem letzten Falken klar geworden sein, dass ohne eine Beteiligung Russlands kein Konflikt im postsowjetischen Raum langfristig gelöst werden kann. Trotz des Machtverlusts in den 1990er-Jahren bleibt das Land politisch, ökonomisch und militärisch der wichtigste Akteur in der Region.
Allerdings ist Russland kein neutraler Akteur, sondern (indirekt) Teil des Konfliktes: 3000 Soldaten sind auf der armenischen Militärbasis in Gjumri stationiert und sichern damit den Status quo. Während Armenien sich außenpolitisch eng an Russland orientiert, verfolgt Aserbaidschan, abgesichert durch seine Petrodollar, eine eingeständige Außenpolitik jenseits Russlands und des Westens. Die russische Führung sieht in der aktuellen Krise die günstige Chance, die Rolle als Ordnungsmacht im Kaukasus zu stärken und setzt daher auf eine Kombination aus militärischem und diplomatischem Druck. Doch die Konfliktursachen werden damit nicht gelöst. Einmal mehr rächt es sich, dass man im Westen meinte, nach dem Zerfall der UdSSR auf eine gemeinsame europäische Sicherheitsarchitektur verzichten zu können.
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