Kipping fordert, Kindergeld nicht mehr auf Hartz-IV anzurechnen

Linke-Vorsitzende: Erhöhung des Kindergelds und Freibetrags nützt denjenigen, »die es am wenigsten brauchen«

  • Lesedauer: 1 Min.

Osnabrück. Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, hat die von der Bundesregierung geplante Erhöhung von Kindergeld und Kinderfreibetrag kritisiert. Diese nutze »denen am wenigsten, die sie am dringendsten brauchen«, sagte Kipping der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (Donnerstag). »Die Anrechnung des Kindergeldes auf Hartz-IV-Leistungen muss sofort beendet werden.«

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch eine Erhöhung des Kinderfreibetrags von derzeit 7.812 auf 8.388 Euro und einen Anstieg des Kindergelds um 15 Euro pro Monat ab Januar 2021 beschlossen. »Solange Kindergeld auf Hartz-IV-Leistungen angerechnet wird, haben Leistungsberechtigte davon kaum etwas«, betonte Kipping. 1,5 Millionen Kinder lebten in Bedarfsgemeinschaften mit Leistungsbezug.

Vom Kinderfreibetrag wiederum profitierten nur diejenigen, die in entsprechender Höhe Steuern zahlten. »Das sind die, die ohnehin ein gutes Einkommen haben. Für viele Eltern trifft das aber nicht zu. Gerade kinderreiche Familien und Alleinerziehende haben besonders häufig geringe Einkommen und profitieren vom Kinderfreibetrag daher kaum«, sagte die Linken-Vorsitzende der Zeitung: »Wenn wir wirklich den Familien mit Kindern helfen wollen, die es am nötigsten haben, müssen wir endlich eine Kindergrundsicherung einführen.« epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.